Wer den Wert seiner Immobilie sucht, bekommt online in Sekunden und mit wenigen Klicks zu einem Wert. Doch Immobilien sind keine Produkte von der Stange: Lage, Zustand, Grundbuch und Lärm passen in kein Formular. Für einen realistischen Verkaufspreis gilt: Algorithmen liefern den Rahmen, der Maklerblick entscheidet.
Algorithmen im Einsatz: Ihre Stärken und Schwächen
Bewertungsplattformen nutzen Vergleichsdaten und statistische Muster, um schnell einen Überblick zu bieten. Sie analysieren in kürzester Zeit zahlreiche Transaktionen, ermitteln Durchschnittswerte und bewerten Stadtviertel. Allerdings zeigen sich Schwächen bei den Details.
Oft sind die Daten veraltet, spezielle Lagen werden geglättet, und Modernisierungen oder Mängel bleiben unberücksichtigt. Ein Südbalkon? Eine Tiefgarage mit E-Ladesäule? Eine komplexe Teilungserklärung? Der Algorithmus kennt die Daten, aber nicht die Geschichten hinter den Objekten. Daher können Online-Schätzungen bei gleichen Eingaben variieren – abhängig von der Quelle, der Datentiefe und dem verwendeten Modell.
Details, die den Preis beeinflussen
Immobilienmakler beginnen nicht mit Zahlen, sondern mit der Frage: Wer kauft hier und warum? „Wir erkennen feuchte Keller, hören den Verkehrslärm am Abend und beurteilen, ob die Einbauküche qualitativ hochwertig ist oder nicht“, erklärt Michael Schäffler, Geschäftsführer von FriendlyHomes Immobilien.
Makler kennen die Feinheiten der Mikrostandorte, Fördermöglichkeiten und typische Probleme bestimmter Baujahre. Sie analysieren Grundrisse auf ihre Vermarktungsfähigkeit und bewerten, welche Verbesserungen mit kleinem Budget möglich sind. „Die Nachfrage beobachten wir nicht in Datensätzen, sondern bei Besichtigungsterminen“, fügt Schäffler hinzu.
Ein erfahrener Makler entwickelt oft genauere Preiskorridore und eine stimmige Strategie – sei es, mit einem Signalpreis zu starten, um die Nachfrage zu bündeln, oder knapp unter den Wettbewerbern zu bleiben, um Geschwindigkeit zu gewinnen. Das Marktgespür und die Erfahrung eines Qualitätsmaklers sind entscheidend, um den richtigen Preis festzulegen.
Die Kombination aus digitaler und persönlicher Bewertung
Die kluge Vorgehensweise ist einfach: Zuerst digital orientieren, dann vor Ort präzisieren. Ein Online-Schätzwert bietet einen Rahmen, während eine Vor-Ort-Begutachtung mit Marktvergleich, Objektbesichtigung und Dokumentenprüfung die Zahlen in der Realität verankert. So entstehen belastbare Mindest-, Mittel- und Höchstwerte sowie ein Plan, um Versprechen und Preis in Einklang zu bringen. „Dazu gehört auch eine durchdachte Taktik: der richtige Zeitpunkt für den Markteintritt, eine überzeugende Fotogeschichte, Maßnahmen vor dem Start wie Staging oder kleine Reparaturen und die Definition von Preisschwellen für Anpassungen“, erläutert Schäffler. Kurz gesagt: Der Algorithmus gibt das Tempo vor, die Expertise gibt die Richtung.
Sie haben online einen Richtwert erhalten und möchten wissen, was Ihre Immobilie in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Umgebung wirklich wert ist? Wir kombinieren Vergleichsdaten mit lokaler Erfahrung und bieten eine fundierte Bewertung samt Vermarktungsstrategie – persönlich und verlässlich.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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