Nach der Beurkundung des Immobilienkaufs beim Notartermin ist der Verkauf rechtsgültig abgeschlossen. Dennoch müssen sowohl Käufer als auch Verkäufer oft noch eine gewisse Zeit warten, bis der Kaufpreis tatsächlich gezahlt und schließlich die Schlüsselübergabe erfolgen kann.
Verkäufer fragen sich oft, wann der vereinbarte Kaufpreis auf ihrem Konto gutgeschrieben wird. In der Regel dauert es einige Wochen, bis dies geschieht. Aber warum nimmt dieser Prozess so viel Zeit in Anspruch?
Der Grund dafür ist die sogenannte Kaufpreisfälligkeit, die eine entscheidende Voraussetzung für die Zahlung des Kaufpreises darstellt. Diese wird vom Notar festgelegt, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Voraussetzungen für die Kaufpreiszahlung
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Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch
Die Auflassungsvormerkung schützt den Käufer und wird vom Grundbuchamt eingetragen. Die Dauer dieses Vorgangs hängt von den Kapazitäten des jeweiligen Grundbuchamts ab. In Großstädten wie Nürnberg, Fürth oder Erlangen kann dies mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
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Entfernung einer bestehenden Grundschuld
Oft ist auf der Immobilie noch eine Grundschuld eingetragen, auch wenn der Vorbesitzer die Immobilie bereits abbezahlt hat. Diese Grundschuld muss vor der Kaufpreiszahlung gelöscht werden.
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Überprüfung eines möglichen Vorkaufsrechts
In einigen Gemeinden gibt es ein kommunales Vorkaufsrecht. Hier muss abgewartet werden, ob die Kommune ihr Vorkaufsrecht ausübt oder darauf verzichtet. „In unserer Region könnte dies in jeder Gemeinde unterschiedlich gehandhabt werden,“ erklärt Michael Schäffler, Geschäftsführer von FriendlyHomes Immobilien.
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Zustimmung des Verwalters bei Eigentumswohnungen
Beim Verkauf einer Eigentumswohnung ist oft die Zustimmung des Verwalters erforderlich. Verzögerungen können auftreten, wenn die Hausverwaltung stark ausgelastet ist oder personelle Engpässe bestehen.
Sobald alle genannten Voraussetzungen erfüllt sind und der Notar diese geprüft hat, wird die Kaufpreiszahlung fällig. Normalerweise beträgt die Zahlungsfrist 14 Tage. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geld auf ein Notaranderkonto oder direkt auf das Konto des Verkäufers überwiesen wird. „Es ist wichtig, dass alle Parteien gut zusammenarbeiten, um den Prozess reibungslos zu gestalten,“ betont Schäffler.
Wie lässt sich der Zeitraum bis zur Kaufpreiszahlung verkürzen?
Eine gründliche Vorbereitung kann den Zeitraum zwischen dem Notartermin und der Kaufpreiszahlung erheblich verkürzen. Erfahrene Makler stellen bereits in der Vermarktungsphase sicher, dass alle notwendigen Unterlagen bereitstehen und mögliche Hindernisse frühzeitig beseitigt werden. Dazu gehören die Eintragung der Auflassungsvormerkung, die Löschung von Grundbuchlasten und die Einholung erforderlicher Genehmigungen, etwa durch die Hausverwaltung bei Eigentumswohnungen.
Eine enge Zusammenarbeit mit Notar, Grundbuchamt und beteiligten Banken ist ebenfalls entscheidend, um den Prozess zu beschleunigen. „Proaktive Kommunikation und eine gesicherte Finanzierung im Vorfeld helfen, Verzögerungen zu vermeiden,“ erklärt Schäffler weiter.
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Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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