Werden die Zinsen weiter steigen oder bald wieder fallen? Auch im Jahr 2025 bleibt die Zinsentwicklung ein heiß diskutiertes Thema, das viele Immobilienkäufer und -besitzer umtreibt. Viele fragen sich, ob sie besser jetzt eine Immobilienfinanzierung abschließen oder auf niedrigere Zinsen warten sollten.
Historischer Kontext: Wie entwickeln sich die Zinsen bis 2025?
In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Zinsumfeld nach einer langen Phase von sehr niedrigen Zinsen erheblich verändert. Die Europäische Zentralbank reagierte auf die anhaltend hohe Inflation mit mehreren Zinserhöhungen. Infolgedessen haben sich die Bauzinsen im Vergleich zu ihren historischen Tiefstständen mehr als verdreifacht. Während 2021 die Darlehenszinsen teilweise noch unter einem Prozent lagen, bewegen sie sich Anfang 2025 für zehnjährige Darlehen stabil zwischen drei und vier Prozent.
„Obwohl dieses Zinsniveau historisch betrachtet immer noch moderat ist, empfinden viele Immobilienkäufer es als hoch, da sie aus den vergangenen Jahren niedrigere Konditionen gewohnt sind“, erklärt Michael Schäffler, Geschäftsführer von FriendlyHomes Immobilien. Die gestiegenen Zinsen haben die Nachfrage nach Immobilien in der Region Nürnberg, Fürth und Erlangen etwas gebremst, was bereits einen leichten Einfluss auf die Immobilienpreise hat.
Zukunftsausblick: Wie entwickeln sich die Zinssätze weiter?
Die weitere Entwicklung der Zinsen im Jahr 2025 wird von verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst. Zwar hat sich die Inflation zuletzt etwas abgeschwächt, liegt jedoch in vielen Ländern weiterhin über den Zielwerten der Zentralbanken. Gleichzeitig gibt es erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung. „Die Zentralbanken stehen vor der Herausforderung, die Konjunktur durch Zinssenkungen zu stützen oder die Zinsen hoch zu halten, um die Inflation weiter zu bekämpfen“, sagt Schäffler.
Viele Wirtschaftsexperten rechnen frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit ersten vorsichtigen Zinssenkungen. Wer auf deutlich günstigere Bauzinsen in den nächsten Monaten hofft, könnte enttäuscht werden. Ein rascher und signifikanter Rückgang der Zinsen in naher Zukunft gilt als unwahrscheinlich. „Mit jedem weiteren Monat des Wartens steigt das Risiko, dass die Wunschimmobilie in der Region vom Markt verschwindet oder dass die Immobilienpreise wieder steigen“, warnt Schäffler.
Immobilienkauf: Ist der Kauf trotz höherer Zinsen sinnvoll?
Die Entscheidung, jetzt zu kaufen oder abzuwarten, hängt von der individuellen Situation ab. Wer über ausreichend Eigenkapital verfügt, langfristig plant und eine passende Immobilie gefunden hat, kann auch bei Zinsen von drei bis vier Prozent solide kalkulieren – insbesondere, wenn der Kaufpreis bereits gesunken ist. Längere Zinsbindungen bieten Planungssicherheit und die Möglichkeit zur Umschuldung bei zukünftigen Zinssenkungen. Zudem gibt es wieder mehr Auswahl und bessere Verhandlungsspielräume als in der Niedrigzinsphase.
„Sollten Sie unsicher sein, ob Sie jetzt kaufen oder abwarten sollten, stehen Ihnen unsere Finanzierungsexperten zur Verfügung, um gemeinsam mit Ihnen die passende Immobilie und Strategie zu finden“, rät Schäffler.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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